Ausflug mit Kindern11 Tipps für mehr Spaß beim Wandern mit Kindern
Die Welt zu Fuß zu erkunden ist angesagt wie nie. Auch wir lieben es, draußen durch die Natur zu marschieren. Mit Kids natürlich. Denn die haben dank unserer Tipps und Tricks genau so viel Spaß am Wandern wie Mama und Papa. Schließlich gibt’s schon hinter der nächsten Kurve sooo viel zu entdecken. Und, oh!, da vorne, der kleine Gebirgsbach! Klingt prima? Dann schnell in die Wanderschuhe schlüpfen – und los geht’s!

T-Shirt wechsle dich: Die perfekte Kleidung beim Wandern
Schuhe mit griffigem Profil sind Pflicht beim Wandern, damit die Füße der Kleinen auch auf unebenen Untergründen guten Grip haben. Perfekt, wenn sie zusätzlich noch wasserdicht sind – durch Pfützen springen bringt schließlich Riesenspaß! – und den Knöchel umschließen. In Sachen Kleidung hat sich der Zwiebellook bewährt: Lieber eine Klamottenschicht mehr wählen (ausziehen geht schließlich immer) als eine zu wenig. Perfekt geeignet zum Wandern sind Shirts und Wäsche aus schnell trocknenden Funktionsfasern mit möglichst wenigen scheuernden Nähten. Wichtig insbesondere bei Strümpfen, denn wenn sich Blasen an den Füßen ausbreiten, war’s das meist mit der guten Laune. Und: Vorsichtshalber auch eine Regenjacke mit einpacken. Man weiß ja nie...

Der Proviantkorb: Eine sichere Quelle für strahlende Augen
Wer wandert, der bekommt früher oder später Hunger. Und wer Hunger hat, bei dem ist’s vorbei mit der guten Laune. Gilt für Klein als auch Groß. Leckere Schnittchen lassen sich prima in Brotdosen vorbereiten und mitnehmen. Und über den ein oder anderen Keks, Schoko- oder Müsliriegel freuen sich ganz bestimmt nicht nur die Kleinen. Wichtig: Wer viel schwitzt, benötigt eine Extraportion Mineralstoffe und Flüssigkeit.

Wohin mit den (ganz) Kleinen?
Kindergartenkinder schaffen es, gewisse Strecken zu Fuß zurückzulegen. Doch was ist mit Babys? Eine Tour mit Kinderwagen oder Buggy in unebenem Gelände kann zur echten Kraft- und Zerreißprobe werden. Viel besser sind Tragen oder auch Kraxen: Tragen haben den Vorteil, dass das Baby sowohl vorne vor der Brust als auch auf dem Rücken getragen werden und die Anhock-Spreizhaltung zumindest bei guten Modellen besser gewährleistet werden kann. Da das Baby direkten Körperkontakt mit dem Elternteil hat, fühlt es sich i.d.R. geborgener und schläft besser und schneller ein. Allerdings schwitzt der Tragende eben durch diesen engen Körperkontakt schneller. Kraxen hingegen können echte Stauraumwunder sein und zusätzlich jede Menge Platz (z. B. für Windeln, Wechselklamotten, Snacks etc.) bieten. Allerdings sollten Babys bereits sicher und alleine sitzen können, um in einer Kraxe auf Mamas oder Papas Rücken auf Wanderschaft zu gehen.

Und Action: Wahl des Weges
Breite, endlos lange Wege? Laaangweilig! Kinder lieben kurven- und abwechslungsreiche Strecken – am liebsten schön schmal und kurvig. Denn hinter der nächsten Biegung lauert bestimmt etwas Spannendes! Oder kleine Klettermöglichkeiten zwischendurch. Echter Klassiker mit Leuchtende-Augen-Potenzial: Bäche mit kleinen Holzbrücken. Ein Riesenspaß. Für alle!

Maximale Gehdauer
Um die Kleinen nicht zu überfordern, anfangs nicht allzu lange Strecken einplanen. Bei Tragekindern hat sich eine maximale Gehdauer von etwa drei Stunden bewährt, Kindergartenkids können bei guter Kondition bis zu vier Stunden durchhalten, Schulkinder sogar bis zu einem ganzen Tag. Wer wie lange wanderfähig ist, hängt allerdings auch von der ganz eigenen körperlichen Fitness ab: Kinder, die seit Jahren Fußball spielen, haben meist eine bessere Kondition als diejenigen, die am liebsten den ganzen Tag malen. Und: Die in Reiseführern angegebenen Wanderzeit sind meist für Erwachsene bemessen. Kinder benötigen locker die doppelte bis dreifache Zeit.

Der Weg ist das Ziel
Ob das einst akribisch festgelegte Ziel tatsächlich erreicht wird oder eben nicht, ist zumindest den Kids meist völlig schnuppe. Viel wichtiger ist’s doch, dass die Strecke möglichst viele unvergessliche Abenteuer bietet. Und wenn die Route dann plötzlich endet, weil Mama und Papa sich und die lieben Kleinen völlig überschätzt haben, dann ist’s eh sinnvoller, den Heimweg anzutreten als sich auf Krampf bis zum eigentlichen Ziel vorzukämpfen. Mit Kindern kommt’s, alte Elternweisheit, meist eh ganz anders als geplant. Also: Tiiief durchatmen. Denn wer stresst, verbreitet schlechte Laune.

Ich kann nicht mehr!
Wenn die Kids stöhnen und „Ich kann nicht mehr!“ rufen, heißt das meist nicht, dass sie am Ende ihrer Kräfte sind, sondern lediglich, dass ihnen einfach nur langweilig ist. Schnelle Abhilfe schafft ein Wanderstock, der doch irgendwo da vorne, hinter der nächsten Kurve, zu finden sein muss! Ach, wie praktisch, da liegen ja auch Baumstämme, die regelrecht zum Klettern einladen. Ebenfalls immer gut: Spieleeinlagen. „Ich sehe etwas, das du nicht siehst“ ist ein echter Klassiker. Ebenso „Ich packe meinen Rucksack– und nehme mit...“. Wetten, dass jeder Anflug von Langeweile bei Herrn bzw. Frau Mini-you plötzlich vergessen ist?

Lalalalala...
„Wer singt, der sorgt nicht viel“ wusste schon Martin Luther einst. Keine Frage, buntes, wildes Trällern bringt Spaß und vertreibt anfliegende schlechte Laune im Nu. Ob nun echte Wanderklassiker wie „Das Wandern ist des Müllers Lust“ oder „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“ zum Besten gegeben werden oder der Titelsong von „Bibi und Tina“ spielt keine Rolle.

Oh, schau nur, da vorne!
Für Kinder gibt’s (fast) nichts Schöneres, als von plötzlich wie aus dem Nichts auftauchenden Tieren überrascht zu werden. Eine Herde Ziegen grast friedlich neben dem Weg oder Schafe trotten geduldig auf der Wiese nebenan? Unbedingt beobachten! Kids erinnern sich auch Wochen nach dem Urlaub eher an solche Ereignisse als an den superduper Panoramablick ganz oben auf der Bergspitze. Apropos: Unbedingt Fernglas oder Lupe mitnehmen. Lupe? Richtig gelesen. Selbst wenn keine „großen Tiere“ auf der Route lauern – schillernde Käfer lassen sich so ebenfalls genau inspizieren.

Mit allen Sinnen genießen
Wie klingt eigentlich die Natur? Einfach mal eine Pause einlegen – und Augen zu. Oder besser: Ohren auf. Mit geschlossenen Augen sind die akustischen Eindrücke viel besser wahrnehmbar. Auch immer hervorragend: Barfuß laufen. Wie fühlt sich das Moos im Wald an, wie der Weg mit den vielen kleinen Ästen auf dem Boden? Und dann sind da ja noch die bunten Blumen auf der Wiese nebenan. Wie riechen die eigentlich? Aber Achtung: Vielleicht stehen sie unter Naturschutz und dürfen nicht gepflückt werden.

Eine Nacht unterm Sternenhimmel
Das ungekrönte Highlight einer jeden Wandertour: Zelten. Erst den Sonnenuntergang bestaunen, abends Sterne gucken, nachts der unberührten Natur lauschen und morgens am eiskalten Gebirgsbach das Gesicht waschen – nicht nur für Kinder ein unvergessliches Erlebnis! Wer lieber im Bett nächtigt als auf der Luftmatratze, der kann im Vorfeld eine Gebirgshütte mieten. Ähnlich unforgettable!