Kinderbett ins KinderzimmerWann kann mein Kind in einem großen Kinderbett schlafen?
Die meisten Kinder schlafen zu Beginn bei den Eltern. Ob mit im Elternbett, im Beistellbett, in einer Wiege oder einem Gitterbettchen, Hauptsache, alle kriegen so viel Schlaf wie nur möglich. Das gilt alle mal fürs erste Lebensjahr. Aber wann ist der Zeitpunkt für den Umzug ins große Kinderbett? Im eigenen Kinderzimmer.
Wer sich fragt, wann wohl der richtige Zeitpunkt ist, um ein Kleinkind ins große Kinderbett umzuziehen, hört sich oft erst mal bei Familie, Freunden und Bekannten um, wie die das so halten. Die Antwort-Vielfalt wird groß sein. Jede Familien-Wohnsituationen ist unterschiedlich. Jedes Kind auch. Und letztendlich lebt auch jedes Elternpaar nach anderen Vorstellungen sein Familienleben.
Um Euch trotzdem ein paar Anhaltspunkte zu geben, schaut Euch mal die folgenden Punkte an. Vielleicht ist Euer Kind schon soweit, in einem großen Kinderbett zu schlafen. Egal, ob es gerade 13 Monate oder 2 ½ Jahre alt ist.

1. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg
Dein Kind kann jetzt aus dem Bett klettern? Die Gitterstäbe sind hier kein Schutz mehr, sondern werden zum gefährlichen Hindernis. Natürlich ist es mit Gitterbett einfacher, Dein Kind daran zu hindern, selbstständig aufzustehen und nachzuschauen, was Ihr so treibt, wenn für die Kinder Schlafenszeit ist. Diese gefährlichen Klettermanöver gilt es allerdings zu verhindern. Und zwar nicht, indem Ihr das Aussteigen für Euer Kind noch schwieriger macht, sondern indem Ihr erstens die zwei Gitterstäbe zum Aus- und Einstieg raus nehmt und zweitens Euer Kind mit Grenzen bekannt macht.
Was das mit Grenzen zu tun hat? Naja, Dein Kind wird früher oder später Grenzen kennen lernen müssen. Eine ebenfalls wichtige Grenze ist die Bürgersteigkante. Die Grenze leuchtet auch schneller ein. Aber auch das Blumenbeet im Garten, wo die gerade sprießenden Schneeglöckchen nicht zertrampelt werden sollen, ist eine Grenze. Genauso verhält es sich mit der Bettkante. Sonst wird nämlich auf Euren Nerven rumgetrampelt, die sich auch einen Feierabend verdient haben, um morgen wieder frisch und gutgelaunt in den Tag starten zu können.

2. Passt nicht, gibt es nicht
Doch! Wenn Euer Kleinkind im Gitterbettchen anstößt oder schon halb raushängt, weil es zu groß geworden ist, ist der Fall wohl auch ziemlich klar.
Leider waren das die beiden einzigen Situationen, wo die meisten Eltern zustimmend nicken würden. Ab jetzt beginnt die Grauzone...

3. Hand aufs Herz
Wie steht es mit Euch? Wollt Ihr BEIDE wirklich, dass Euer Kind endlich in ein großes Kinderbett im eigenen Kinderzimmer umzieht? Oder genießt Ihr es noch, ein kuscheliges Baby im Haus zu haben?
Kinder spüren die Unklarheit der Eltern und dass da noch Spielraum ist bei der Veränderung. Genauso wie sie die Entschiedenheit von Eltern spüren, die klar wissen und fühlen, dass es kein Problem für das Kind ist, mittlerweile auch alleine in einem größeren Bett zu schlafen.

4. Unser Kind ist ein Wühler
Wenn Ihr Euch sorgt, dass Euer Kind ohne Gitterstäbe oder Euch als natürliche Begrenzung nachts aus dem Bett fallen könnte, weil es ein so unruhiger Schläfer ist, versucht doch mal folgendes: Legt eine Gymnastikmatte vor das Bett, sodass ein Sturz etwas abgefedert wird und bringt außerdem ein Stützbrett an.

5. Manche Dinge erledigen sich von ganz alleine
Zum Beispiel, wenn Nachwuchs ansteht. Dann muss Euer Kind nämlich allmählich den Babybett-Platz räumen. Als neue große Schwester/großer Bruder steht ihr/ihm natürlich auch ein neues großes Bett zu.

6. Unser Kind fordert kein großes Bett ein
Woher auch? Wenn es nicht zufällig beim Besuch eines Kita-Freundes sieht, dass dieser bereits in einem großen Bett schläft, weiß es auch noch nicht, um seine Möglichkeiten. Ab wann das Kind in einem anderen Bett schlafen soll, entscheidet Ihr – die Eltern – und nicht Euer Kind. Ihr sagt Eurem Kind, was gut für es ist, weil nur Ihr es wisst. Für Kleinkinder ist es eine Überforderung solche Dinge „richtig einzuschätzen und zu entscheiden. Und es hat nun wirklich nichts mit Kindesmisshandlung zu tun, wenn ein Kleinkind ein eigenes großes Bett bekommt. Hingegen kann es der Entwicklung eines Kindes schon schaden, wenn es „künstlich klein gehalten wird. Was wird dem Kind da vermittelt? Das schaffst du noch nicht? Wenn du weiter weg schläfst von Mami/Papi sind wir traurig/ängstlich/alleine?
Ne, oder?

7. Beim Mittagsschlaf klappt es schon
Euer Kind schläft mittags durchaus schon im Bett ein oder auf dem Sofa im Wohnzimmer ohne dass Ihr daneben liegt? Das sind doch gute Voraussetzungen, um es auch nachts alleine in seinem Kinderbett schlafen zu lassen.

8. Wir haben ein ganz anderes Problem
Keiner dieser Punkte trifft Euren? Dann geht dem, was Euch dazu beschäftigt mal nach: Was hält Euch davon ab? Welche Befürchtungen habt Ihr? Und was wäre nötig, um Euch die Befürchtungen zu nehmen?
Vielleicht habt Ihr die Sorge, Euer Kind könnte sich abgelehnt, aus dem elterlichen Schlafzimmer hinausgeworfen fühlen oder Ihr habt das schon probiert, aber Euer Kind ist immer wieder aufgestanden und zu Euch gekommen? Oder Euer Kind schläft einfach nicht ein, wenn es nicht Eure Hand hält?
Manchmal hilft es, wenn Euch eine liebe Person bei dieser Veränderung begleitet. Wenn Oma, eine liebe Tante oder der vertraute Babysitter den Zu-Bett-Geh-Teil für Euch übernehmen, ist das Händchenhalten auf einmal gar nicht mehr nötig? Oder mit einer schönen Gute-Nacht-Vorlese-Geschichte von Oma schläft Euer Kind auf einmal auch problemfrei im großen Bett im eigenen Kinderzimmer ein?
Am besten seid Ihr an dem Abend außer Haus. Natürlich kommt das Ganze auch auf Euch den nächsten Abend zu. Aber mit dem Wissen, dass es bei Oma oder dem Babysitter einwandfrei ging, schafft Ihr es bestimmt, auch überzeugt aufzutreten. Immerhin wisst Ihr nun, Euer Kind kann das.

9. Und zuletzt noch
Veränderungen bringen immer wieder Unruhe in die Familienabläufe. Wenn es gerade gut läuft, so wie es ist, werden wohl fast alle Eltern nicht unbedingt etwas ändern. Aber wenn die Schlafsituation nicht für alle erholsam ist und dazu gehört auch der Schlaf der Eltern (!!!), kann eine anfänglich anstrengende Umstellung auf lange Sicht für Erholung nachts und das ganze Familien-Zusammenspiel auch tagsüber bringen.